MDMA (Ecstasy)

MDMA wurde vor mehr als hundert Jahren von einem deutschen Pharma-Unternehmen entdeckt, doch seine psychoaktiven Eigenschaften erkannte man damals noch nicht. Das geschah erst 1978. Kurze Zeit später begann die Verbreitung von MDMA als „Ecstasy“ in der Partyszene. Zu Beginn der 1990er Jahre erreichte die Droge Deutschland, doch es dauerte nochmals viele Jahre, bis man erkannte, dass sie zu langfristigen Schäden führen kann.

Problem: Mischkonsum

Eine Droge kommt selten allein. So ist es auch bei Ecstasy. Untersuchungen konnten zeigen, dass Konsumenten oft nicht nur eine Droge nehmen, sondern sich an einer riesigen Bandbreite bedienen: ein bisschen Alkohol zum Vorglühen, denn ein paar Pillen, zu späterer Stunde noch eine Line Kokain, zum Einschlafen ein Benzodiazepin und zum Chillen am nächsten Tag eine paar fette Joints. Solche Konsummuster sind eher die Ausnahme als die Regel. Die Konsumenten gehen dabei ein unkalkulierbares Risiko ein. So konnten Studien zum Beispiel zeigen, dass ein Mischkonsum von Alkohol und MDMA die Leber viel stärker schädigt als Alkohol oder MDMA allein.

Ecstasy: Gift für das Gehirn

Nicht nur der Mischkonsum ist problematisch, auch MDMA allein kann schwere Schäden verursachen. In einer der größten Metastudien zu diesem Thema konnte bereits 2009 nachgewiesen werden, dass Ecstasy bestimmte Hirnzellen schädigt. Personen, die zuvor noch nie Ecstasy genommen haben, hatten noch ein Jahr nach der Erhebung schlechtere Ergebnisse bei kognitiven Tests. Zwar ist das Ausmaß dieser Probleme bei seltenem Konsum relativ gering und kann von jungen Menschen noch kompensiert werden, doch auf lange Sicht können sich die Schäden an den Nervenzellen so weit summieren, bis die Schäden nicht mehr reversibel sind. Manche Forscher vermuten sogar, dass ein hoher Ecstasy-Konsum in der Jugend zu einem erhöhten Demenzrisiko im Alter führt.

Todesfälle durch Überhitzung

Allein im Vereinigten Königreich werden jedes Jahr – je nach Erhebungsmethode – 17 bis 50 Todesfälle ausgewiesen, die mit dem Konsum von Ecstasy zu tun haben. Manche davon gehen auf Leber- und Nierenschäden zurück, doch in den meisten Fällen trat der Tod durch einen Mangel an Flüssigkeit bei gleichzeitiger Überhitzung ein.

MDMA unterdrückt natürliche Bedürfnisse wie Hunger oder Durst. Gleichzeitig macht es kontakt- und tanzfreudig. Wer stundenlang in schlecht gelüfteten Clubs tanzt und dabei zu wenig trinkt, riskiert eine gefährliche Erhöhung der Körpertemperatur bei gleichzeitiger Dehydrierung. Im schlimmsten Fall führt das zum Tod. Doch es gibt auch den umgekehrten Fall: vor allem Frauen neigen dazu, den vorhersehbaren Wasserverlust durch übermäßiges Wassertrinken zu kompensieren. Dadurch kommt es zu einer so starken Verdünnung des Blutes, dass sich im Gehirn Ödeme bilden, die zum Tode führen können.

Auch wenn die genannten Extremfälle sehr selten sind, sollte sich jeder Konsument und jede Konsumentin fragen, ob es das Risiko wert ist. Als sicher gilt jedoch, dass die Risiko umso größer werden, je mehr konsumiert wird.

Quelle und weitere Informationen:



 
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